DIE WICHTIGSTEN ERGEBNISSE DER UMFRAGE
Die Konjunkturumfrage 2022 der Delegation der Deutschen Wirtschaft in BiH (AHK BiH) wurde vom 28. März bis 25. April 2022 durchgeführt. Insgesamt haben sich 47 mittelständische und kleine Unternehmen beteiligt. Davon stammen 41% aus dem Dienstleistungssektor, 21% der Unternehmen sind Handelsunternehmen, 30% kommen aus dem verarbeitenden Gewerbe, und 8% aus dem Baugewerbe. Jeweils 75% der Unternehmen beschäftigt zwischen 1 bis 49 Mitarbeiter 21% zwischen 50-249 Mitarbeitern und 5% 250 Mitarbeiter oder mehr. 67% der teilnehmenden Unternehmen haben ihren Sitz in Bosnien und Herzegowina und 15% in Deutschland.
Die Umfrage fand zeitglich in 16 anderen Ländern in Mittel- und Osteuropa mit gesamt 986 Teilnehmern statt.
Wirtschaftliche Lage und Erwartungen
51% der Umfrageteilnehmer beurteilt die gegenwärtige Wirtschaftslage in BiH als schlecht. Die Hälfte der Umfrageteilnehmer stufen die Aussichten für die bosnisch-herzegowinische Wirtschaft in diesem Jahr im Vergleich zum Vorjahr als unverändert ein. Die Hälfte der Umfrageteilnehmer erwartet 2022 eine bessere Geschäftslage ihres Unternehmens im Vergleich zum Vorjahr.
Krieg in der Ukraine
Kurzfristige wirtschaftlichen Folgen der russischen Invasion in die Ukraine spüren die Unternehmen in höheren Kosten für Energie, Rohstoffe und Vorleistungen (74%), Störungen in der Lieferkette und Logistik (42%), fehlenden Rohstoffen und Vorleistungen (38%), Verringerung der Auftragseingänge (17%), und Verlust von Geschäftspartnern, Abbruch von
Geschäftsbeziehungen (17%).
Beschäftigung, Investition
Die Anzahl der Unternehmen, welche Bosnien und Herzegowina wieder als Investitionsstandort wählen würden ist von 75% in 2021 auf 84% in 2022 gestiegen. Die Hälfte der an der Umfrage beteiligten Unternehmen rechnet für 2022 mit gleichbleibenden Investitionsausgaben. Mehr als die Hälfte der Unternehmen (52%) rechnet für 2022 mit steigenden Beschäftigtenzahlen.
EU-Annäherungsprozess 70% der befragten Unternehmen halten den EU-Annäherungsprozess aber auch die Erschließung des deutschen Marktes für sehr wichtig.
Lieferketten
Die Hälfte der befragten Unternehmen hält es für möglich in absehbarer Zeit bisherige Zulieferer zu ersetzen oder um neue zu ergänzen. Fast 80% der Befragten wird neue Zulieferer in der EU, Mittel-und Osteuropa suchen.
Fachkräfte
Die Hälfte der befragten Unternehmen baut seine innerbetrieblichen Weiterbildung aus, um die Folgen des Fachkräftemangels abzufedern.
Risiken bei der wirtschaftlichen Entwicklung
Die Hälfte der teilgenommenen Unternehmen betrachtet die Rohstoffpreise als den größten Risikofaktor bei der wirtschaftlichen Entwicklung in den kommenden zwölf Monaten. Für 42% der antwortenden Unternehmen sind die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen sowie die Energiepreise das zweitgrößte unternehmerische Risiko.
Publikationen zum Thema
Broschüre Gesamtergebnisse Konjunkturumfrage Bosnien 2022